Nachdem wir beim Schreiben des ersten Artikels über ausgefallene Fassreifungen große Schwierigkeiten hatten uns zu entscheiden, kommt hier Teil Zwei. Es ist wirklich verrückt, was die Brennereien so ausprobieren und das wieder quer über den Globus. Also kein großes Vorgeplänkel und los geht´s!

 

Athrú Keshcoran

 

Athrú (ausgesprochen Ah Roo), ist der bisher recht unbekannte Whisky aus der neuen irischen Lough Gill Distillery. Erst Anfang 2019 wurde an diesem malerischen Fleckchen Erde der erste Whisky destilliert. Die irische Destillerie befindet sich in einer Fabrik hinter dem berühmten Hazelwood-Haus. Inmitten von Wäldern, sanften Bergen und einer Seen-Landschaft, erinnert die Lage an eine vergangene Zeit und deren Mystik. Die Brennerei Lough Gill ist ein Wahrzeichen der Region Sligo und spielte eine wichtige Rolle bei der industriellen Revolution.

Keshcorran ist die dritte Abfüllung von Athrú und hat seinen Namen von dem mystischen Feenberg in der Nähe von Sligo, dem angeblichen Geburtsort von König Cormac, dem ersten großen Hochkönig von Irland.

Der Whisky wurde 11 Jahre in amerikanischen Eichenfässern gereift und 3 Jahre in den besten Tokajer-Fässern aus einem der ältesten Weinberge Ungarns gelagert.  

 

Ausgefallene Fassreifungen #2 – Sherry & Port war gestern

Farbe: Dunkelgoldgelb

Aroma: Frische Früchte, Vanille, grüner Apfel und Birne.

Gaumen: Ananas, grüner Apfel und Birne, Sellerie, Honigmelone und Zitrone.

Nachklang: Langer, subtiler Abgang mit Buttertoffee und Tabak.

 

Templeton Rye Maple Cask

 

Seit 2006 unterstützt die Templeton Distillery die amerikanische Roggenrevolution und ist eine gute Wahl für alle, die einen hochwertigen Roggenwhiskey suchen. Templeton besteht zu 95 % aus Roggen und zu 5 % aus gemälzter Gerste und reift hauptsächlich in neuen Fässern aus amerikanischer Eiche. Für ihre neueste Abfüllung haben sie sich Inspiration bei ihren nordischen Nachbarn geholt und den Whiskey zu einer süßen Versuchung gemacht.

Von der regionalen Wood’s Vermont Syrup Company bekommt Templeton frisch entleerte Ahornsirup Fässer. Diese wurden mit Templeton Straight Rye Whiskey gefüllt, um den Whiskey weitere 2 Monate in diesen besonderen Fässern zu lagern.

In dieser Zeit haben die süßen Ahornsirupnoten, die in die Holzdauben eingedrungen sind, die würzigeren Töne des Rye Whiskeys beeinflusst, was zu neuen, eleganten Noten von dunkler Schokolade führte, die durch die zusätzliche Zeit in den Ahornsirupfässern ergänzt wurden.

 

Ausgefallene Fassreifungen #2 – Sherry & Port war gestern

Farbe: poliertes Walnussholz

Aroma: Ahornsirup, gefolgt von trockenem, pfeffrigem Holz, Eichenkohle und einem Hauch von Backgewürz.

Gaumen: Weniger süß als die Nase vermuten lässt, mit Hafer- und Rosinenkeksen, Zimt und Honiggetreide.

Nachklang: Ein würziger Abgang mit gepfefferter Eiche, wärmendem Roggen und buttrigem Karamell.

 

Stauning El Clasico – Rye Whisky Vermouth Finish

 

Mit der dritten Abfüllung aus ihrer experimentellen Serie, bringt die dänische Brennerei Stauning mal wieder eine große Überraschung auf den Markt.

Ein westjütländischer Whisky-Dämon mit spanischem Blut in seinen Adern. Stauning El Clásico ist ein Roggenwhisky, der zusätzlich in spanischen Wermutfässern gereift wurde.

Im Laufe der Geschichte wurde Wermut oft mit dem Bösen und Unglück verbunden. Der Wermut ist jedoch auch wegen seiner schmackhaften Bitterkeit und medizinischen Eigenschaften – in den richtigen Mengen – bekannt. Der Stauning El Clasico ist ein warmblütiger Whisky mit einer tiefen, bernsteingoldenen Farbe und einem süßen Nachgeschmack mit einem bitteren Hauch von Kräutern. Eine spannende Kombination aus zwei verschiedenen Welten.

 

Ausgefallene Fassreifungen #2 – Sherry & Port war gestern

Farbe: Dunkelgoldgelb

Aroma: Die Nase wird mit dem Duft von Apfeln, Apfelsinen, reifen Pflaumen, Gewürzen, Zimt und gebranntem Karamell gefüllt.

Gaumen: Die Lippen treffen sich mit einem süßen und beißendem Kuss von getrockneten Früchten, Zitrusfrüchten und gemalenen Pfeffer.

Nachklang: Der warme Nachgeschmack mit bitterssüßen Noten von Wermut bleiben lange im Körper.

 

Säntis Snow White IX

 

Die Brennerei Locher ist ein Familienunternehmen mit großer Expertise im Bierbrauen sowie der Herstellung erlesener Spirituosen. Vor allem mit ihrem „Säntis Malt“ haben sie in den letzten Jahren für Furore gesorgt. Mit der Reifung in alten Bierfässern bekommen ihre Whiskys ein ganz besonderes und individuelles Aroma.

Mit ihrer „Snow White“ Reihe kombinieren die Schweizer Brau- und Brennmeister ihren Whisky mit außergewöhnlichen Fassnachreifungen. So kamen für die letztjährigen Abfüllungen z.B. Marillenweinfässer, Orangenlikörfässern oder Birnenbrandfässer zum Tragen.  

Jetzt geht Säntis Malt Snow White in die neunte Runde. Nach 5 Jahren Bierfassreifung bekommt Snow White ein ganz besonderes Finish von 13 Monaten in französischen Red Berries Liqueur- und Vanille Liqueur Fässern. Nicht nur visuell ein Blickfang – freuen Sie sich auf ein aromatisches Feuerwerk!

 

 

Ausgefallene Fassreifungen #2 – Sherry & Port war gestern

Farbe: rötliches Bernstein

Aroma: Butterkaramell, Vanille und mächtiges MalzBeerenaromen und frische Zuckerwatte.

Gaumen: Vollmundig und weich mit pfeffrigen Highlights, verspielter Beerigkeit und gebrannten Mandeln.

Nachklang: Langer, weicher Abgang mit viel Vanille, Toffee und einem Hauch getrockneter Beeren.

Teeling Calvados

 

Als Walter Teeling 1782 eine kleine handwerkliche Destillerie im industriellen Herzen von Dublin City gründete, verankerte er die Whiskyproduktion in den Genen seiner Familie. Seit 2012 drücken Jack und Stephen Teeling, die jüngste Generation der Brennerfamilie, Irish Whiskey ihren eigenen Stempel auf. 2015 schließlich eröffneten sie nahe dem Standort der ursprünglichen Familienbrennerei stolz die neue Teeling Distillery – und damit die erste neue Destillerie in Dublin seit über 125 Jahren.

Single Cask Abfüllungen zeigen individuelle Ausschnitte aus dem visionären Portfolio der Iren, für das diese mit verschiedenen Fässern experimentieren. Für Kirsch Import machte Teeling ein Calvados-Fass auf, das dem Finish eines insgesamt 16 Jahre alten Single Malts diente. Der Effekt: Würze und Frucht des französischen Apfelbrandys bleiben dem mit aromatischen 54,4% vol. Cask Strength abgefüllten Irish Whiskey erhalten.

 

Ausgefallene Fassreifungen #2 – Sherry & Port war gestern

Farbe: Dunkelgoldgelb

Aroma: Bratäpfel, süßer Zucker- Zimt-Mix und florale Anklänge. 

Gaumen: Sommerfrüchte wie Beeren, Pfirsiche und grüne Äpfel, dazu intensive Toffeenoten.

Nachklang: Leicht säuerliche grüne Apfelschalen und geschnittenes Gras.

 

Wem dieser Exkurs zu verrückt war, die jeweils vorgestellten Brennereien haben noch einige spannende Abfüllungen mehr, auch mit eher klassischen Lagerungen. Schaut einfach mal auf eWhisky.de. Da ist garantiert für Jeden was dabei! Euer eWhisky.de Team.