Amerikanischer Whiskey. Bei vielen Menschen stellt sich schon beim Namen die Nackenhaare auf und der Gedanke eben solchen zu trinken stößt bei einigen direkt auf Ablehnung. Aber warum hat amerikanischer Whiskey so einen schlechten Ruf in Deutschland?
Ein Grund ist garantiert, das viele mit Whisky-Cola in die Spirituosen-Szene einsteigen. Probiert man dann den zum mixen gedachten Einsteiger-Jack//Jim pur, kommen wahrlich keine Gaumenfreuden auf. Wer Glück hat und danach die Möglichkeit bekommt eine guten Scotch oder Irish Whisk(e)y zu verkosten, findet vielleicht zurück in die Whiskywelt. Sehr selten führt der Weg allerdings zu den Amerikanern zurück.
Aber es geht auch anders. Amerikanischer Whisky ist mehr als nur zum mixen gemacht und schaut man einmal hinter Jim und Jack finden sich richtig gute Whiskeys. Da das Feld des American Whiskey ebenso weit ist wie das der Schotten, haben wir euch bereits vor einiger Zeit einen ausführlichen Bericht über Bourbon Whiskeys erstellt.
Da sich in den letzten Jahren einiges im Bereich Amerika getan hat, wollen wir euch hier einen Überblick über die neuen Destillerien in Amerika geben. Und ihr werdet garantiert überrascht sein!!!
Koval Distillery
Koval ist jiddisch und bedeutet „schwarzes Schaf“ – oder aber, dass jemand Außergewöhnliches vollbringt. Wie die Gründer der Koval Distillery. 2008 hängten Robert und Sonat Birnecker ihre akademischen Karrieren an den Nagel. Der Brennereiexperte und Dozent für Destillation und die Geschichtsprofessorin tauschten Bücher gegen Brennblase und gründeten mit Koval die größte unabhängige Craft Distillery der USA.
Für ein exklusives Single Barrel schenkten die Craft-Brenner ihrem Rye Whiskey aus neuen, ausgebrannten amerikanischen Eichenfässern ein süßes Finale – im Maple Syrup Barrel. Vorbelegt mit Bio-Ahornsirup von den Mackinac Bluffs Maple Farms in Michigan, verleiht das Fass dem frischen, leichten Koval Rye eine genüssliche, schwere Süße.
Verlockende Noten von Zimtgewürz, Sauerkirsche und Melasse erfreuen die Sinne, während ein langer cremiger Chai-Tee-Abgang das Trinkerlebnis abrundet.
Westland Distillery
Amerikanischen Whiskey verbindet man gedanklich eigentlich immer sofort mit Borubon. Aber es gibt inzwischen auch mehrere Brennereien, welche klassischen Single Malt produzieren. So zum Beispiel die junge Westland Distillery. Hier wird der Whisky ausschließlich mit gemälzter Gerste produziert, ganz nach schottischer Tradition. Die Core Range umfasst 3 verschiedene Abfüllungen (Single Malt, Sherry Cask und Peated), zudem gibt es wechselnde Sonderabfüllungen.
Der Torfcharakter ist kräftig genug, um das Verlangen derjenigen zu befriedigen, die nach einer soliden Dosis Rauch suchen, während die malzbetonte, fruchtige Noten den Whiskey abrunden.
Westland’s Peated Malt wird hauptsächlich in neuer amerikanischer Eiche und 1st-fill Bourbonfässern abgefüllt, was zu einem vielschichtigen und ausgewogenen getorften Single Malt Whiskey führt.
Zunächst Orangen- und Zitronenschalen, dann eine Welle von rauchigem Torf. Rauchige Erdnussschalen und ein wenig medizinisches Malz, dazu frische Minze.
Balcones Distillery
Im Jahr 2008 war Balcones nicht mehr als eine Idee, die von der Leidenschaft angetrieben wurde, etwas Originelles und Authentisches zu schaffen, und zwar hier im Herzen von Texas. Alles begann in einer alten Schweißerei unter einer Brücke in Waco. Ein Jahr lang wurde gearbeitet und gewerkelt um am Ende einer Destillie aus Portugal eine neue Heimat in diesem malerischen Gebäude zu geben. So begann im Jahr 2009 der erste Spirit aus den Stills zu fliesen.
Große Aromen sind seit jeher der Eckpfeiler der texanischen Whiskys, und der Balcones Texas Pot Still Bourbon ist da keine Ausnahme. Die traditionelle Pot-Still-Destillation sorgt für eine reichhaltige und ölige Spirituose. Die Reifung erfolgt in neuer, ausgebrannter Eiche. Jeder Dram ist charaktervoll und körperreich, mit einem aromatischen Einstieg und einem weichen Abgang, für ein zugängliches und doch unvergessliches Erlebnis.
Knackige Äpfel, geröstete Eiche, salzige Cracker und süße Honignoten verbinden sich mit süßer Sahne, kandierten Pekannüssen, Sandelholz und Leder.
Catocton Creek Distillery
Catoctin Creek wurde 2009 von Becky und Scott Harris als erste legale Destillerie in Loudoun County seit der Zeit vor der Prohibition gegründet. Wir befinden uns in Purcellville, Virginia, im Herzen des Loudoun Valley. Virginia ist der Geburtsort des amerikanischen Whiskeys, und bei Catoctin Creek widmed man sich getreu dieser Tradition der Herstellung von Virginias meist ausgezeichnetem Whiskey: Roundstone Rye! Der Name „Catoctin“ ist ein regionaler Name. Er wird Ka-TOCK-tin ausgesprochen und leitet sich von dem indianischen Stammesnamen „Kittocton“ ab, der der Legende nach „Ort der vielen Hirsche“ bedeutete. Catoctin beschreibt einen Gebirgszug und den gleichnamigen Bach, der malerisch an der Brennerei vorbeifließt und in den Potomac River und das Chesapeake Watershed mündet.
Roundstone Rye ist ein einzigartiger Roggenwhisky und wird zu 100 % aus Roggengetreide hergestellt, das, wenn verfügbar, aus der Region bezogen wird. Der Whisky reift etwa zwei Jahre lang in neuen, verkohlten Weißeichenfässern aus Minnesota. Er ist weich, holzig und hat den für Virginia Rye Whisky typischen vollmundigen, fruchtig-nussigen Getreidegeschmack.
Geröstetes Holz, Zitrusnoten und Roggenbrot verbinden sich mit Noten von Karamell, Nüssen, reichhaltigem Buttertoffee und einem Hauch von Zitrone.
Wir hoffen sehr, dass unser kleiner Bourbon Exkurs euch ein wenig Aufschluss gebracht hat und euer Interesse an Bourbon geweckt hat. Wir haben auf jeden Fall Appetit bekommen und wünschen euch viel Spaß beim Verkosten!
Diese Abfüllungen und weitere gute Tropfen findet ihr natürlich in unserem Shop auf eWhisky.de!