Immer wieder tauchen gefälschte Whiskys im Internet aber auch in namenhaften Hotels und Stores weltweit auf. Das bekannteste Beispiel lieferte wohl ein chinesischer Gast im Hotel Waldhaus am See in St. Moritz im Jahr 2017. Für stolze 9.999 Schweizer Franken, umgerechnet über 8.500 Euro, bestellte er sich ein Glas 1878er Macallan und postete stolz ein Bild dieses edlen Tropfens. Doch er äußerte Zweifel an der Echtheit des Whisky sodass dieser zur Analyse ins schottische Dunfermline geschickt wurde und dort tatsächlich als Fälschung enttarnt wurde. Der Schweizer Hotelmanager flog daraufhin persönlich nach China um dem enttäuschten Gast sein Geld zurück zu erstatten.
Bisher war es nur möglich den Inhalt einer geöffneten Flasche zu überprüfen. Den Wissenschaftlern der St. Andrews Universität ist es nun gelungen, den Inhalt einer geschlossenen Flasche Whisky zu datieren.
Aber wie ist das möglich?
Die Wissenschaftler verwendete hierfür die Methode der Ramen-Spektroskopie. Bei diesem Verfahren kann der Inhalt, ohne Einbeziehung des Glases der Flasche, physikalisch analysiert werden. Aber nicht nur für die Whiskybranche ist dieses Verfahren ein Meilenstein. Fälschungen von Nahrungsmitteln und Getränken werden zunehmend problematisch und stellen sowohl ein ernstes Gesundheitsrisiko als auch ein wirtschaftliches Problem dar. Vorallem in der Whiskybranche wurde in den letzten Jahre ein Millionumsatz mit gefälschten Whiskys umgesetzt. Bei einem Testkauf der Scottish Universities Environmental Research Centre (SUERC) im Dezember 2018 wurden 55 Flaschen schottischer Single Malts untersucht, 21 Flaschen davon waren gefälscht! Mit Hilfe der Wissenschaftler von St.Andrews könnten diese Fälschungen nun einfacher identifiziert und vom Markt genommen werden.
Den genauen Ablauf des Verfahrens haben die Wissenschaftler der St. Andrews Universität hier veröffentlicht: