Mit der neuen Octomore Reihe bringt Bruichladdich wieder ordentlich Rauch und Torf ins Glas. Jeder der neuen Abfüllungen hat wieder weit über 100ppm. Das Destillat besteht ausschließlich aus schottischer Gerste, der 12.3 wird sogar komplett aus Gerste der hauseigenen Octomore-Farm hergestellt. Im Gegensatz zum auf dem Festland wachsenden Getreide ist die Gerste auf Islay dauerhaft den klimatischen Bedingungen wie z. B. salziger Atlantikgischt ausgeliefert. Somit bekommt das Grunddestillat schon einen ganz eigenen, unvergleichbaren Charakter, jedoch ist die ppm-Zahl wohl das worauf jeder Fan als Erstes auf der Flasche schaut.
Was bedeutet ppm
Ppm steht für „phenolic parts per million“ und wird bei Octomore in der Gerste vor dem Destillieren gemessen, was den wahren ppm-Gehalt des Whisky leider nicht widerspiegelt. Bei der Herstellung geht leider ein beträchtlicher Teil der Phenole verloren, da diese aus großen Molekülen mit sehr hohem Siedepunkt bestehen. Somit werden sie in verdampfter Form erst weit am Ende der Destillation freigesetzt und nur wenige Phenolteilchen gelangen am Ende in den New Make. Da auch während der Lagerung im Fass Phenol abgebaut wird, haben gerade jüngere Whiskys einen höheren Phenolgehalt als ältere Jahrgänge.
Das die Whiskywelt geteilter Meinung über Octomore ist, ist schon lang kein Geheimnis. Sicher ist die Messung des Phenolgehalts im Korn wie es Bruichladdich macht zulässig, viele andere Brennereien messen die Rauchigkeit des Whiskys jedoch erst nach dem Destillieren. Hierbei kommt natürlich ein niedriger Wert raus, spiegelt den Geschmack des eigentlichen Whiskys aber deutlicher wider. Ardbeg und Laphroaig gehören zu den torfigsten Whiskys der Welt, haben aber auf dem Papier „gerade einmal“ 45-55 ppm. Da würde man sich als Verbraucher von Bruichladdich doch ein bisschen mehr Transparenz wünschen. Nichts desdo trotz ist die Octomore Reihe wieder ein Garant für Torf und Rauch am Anschlag!
„Polarisierende Meinungen… Kritik… wir akzeptieren das Unvermeidliche in der Hoffnung, neue Geschmackswelten zu erschließen. Diejenigen, die sich uns anschließen und diese Denkweise, dieses stille Vertrauen, annehmen, werden für die eingegangenen Risiken organoleptisch belohnt.“ – so Adam Hannett, Head Distiller.
Damit ihr euch selber ein Bild machen könnt, stellen wir euch die drei neuen Abfüllungen ausführlich vor!
Octomore 12.1 130,8 ppm
- 100 % Concerto-Gerste (schottisches Festland)
- Ernte 2014, destilliert im Jahr 2015
- 130,8 ppm
- 59,9 % vol.
- Verzicht auf Kältefiltration und Farbstoffe
- 5 Jahre gereift und abgefüllt auf der Insel Islay
- Full-Term-Reifung in First- Fill-American-Whiskey-Fässern
Aroma:
Erfrischende Zitruszesten, gepaart mit erdigem Torfrauch, Vanillekuchen und süßem Malzzucker.
Gefolgt von Kokos, Schokolade, noch mehr Vanille und Karamell, bis das ganze Ensemble in einem Duft endet, der an Asche, Torfrauchschwaden und Honig erinnert.
Geschmack:
Pfeffrig-süß mit einer sirupartigen Textur. Der Geschmack lässt an Honig, Torfrauch, brennende Holzchips und Aprikosen-marmelade denken.
Am Gaumen bleiben mineralisch-maritime Noten, trocken-erdiger Torfrauch sowie ein Hauch von Orangenzeste und Birnenbonbons.
Nachklang:
Das langanhaltende Finale ist durch Noten von salzigem Karamell sowie floralen bzw. krautigen Nuancen geprägt, um zum Schluss in einer eleganten Woge aus intensivem Torfrauch zu enden.
Octomore 12.2 129,7 ppm
- 100 % Concerto-Gerste (schottisches Festland)
- Ernte 2014, destilliert im Jahr 2015
- 129,7 ppm
- 57.3 % Vol.
- Verzicht auf Kältefiltration und Farbstoffe
- 5 Jahre gereift und abgefüllt auf der Insel Islay
- Eine 50:50-Kombination aus First- und Second-Fill-American-Whiskey-Fässer
- Vatting im Jahr 2019, anschließendes Finishing in französischen First-Fill- Sauternes-Fässern
Aroma:
Melone, Honig und geräucherte Mandeln – eine wunderbare Note, die mit der Zeit in getoastete Eiche und erdig-trockenen Rauch übergeht.
Der Duft erinnert an Orangenzeste, Pfirsich und saftige Zitrone. Die malzige Süße unterstreicht Noten von Dörrapfel und Birnenbonbons.
Geschmack:
Verführerisch weich und fruchtig süß mit Zitrone, Vanille, saftiger Melone und Orangenblüten. Der zweite Schluck bringt die durch die französischen Süßweinfässer geprägte Struktur zum Vorschein. Karamell, Kuchengewürze, sirupgetränktes Obst und eine gewisse Trockenheit, die eine Brücke zwischen Rauch und malziger Süße schlägt.
Nachklang:
Salzige Zitrusnoten und ein wenig Rauch, der nach und nach an Volumen zunimmt und am Ende den gesamten Gaumen dominiert.
Auch hier zeigt sich die wahre DNA eines klassischen Octomore.
Octomore 12.3 118,1ppm
- 100 % Concerto-Gerste (Octomore Farm)
- Ernte 2014, destilliert im Jahr 2015
- 118,1 ppm
- 62.1 % Vol.
- Verzicht auf Kältefiltration und Farbstoffe
- 5 Jahre gereift und abgefüllt auf der Insel Islay
- Der Super Heavily Peated 12.3 besteht aus zwei sog. „parcels”, die am Ende miteinander vermählt wurden
- Parcel Nr. 1 (75 % des New Make) wurde full term in First-Fill-American-Whiskey-Fässern gereift
- Parcel Nr. 2 (25 %) reifte full term in First-Fill- PX-Sherry-Fässern der Bodega Fernando de Castilla.
Aroma:
Ein wunderbar komplexer Duft von Kirschen, Feigen und Rosinen mit etwas Holzkohle, Schuhcreme und leichtem Rauch.
Filigrane Zitrus- und Honignoten sowie florale Nuancen. Danach etwas dunkles Toffee, Milchschokolade und die Vanille des Holzfasses.
Den Abschluss bildet eine Kombination aus geräuchertem Getreide, Seetang, Leinöl und Tabak.
Geschmack:
Ein spannendes Zusammenspiel von pfeffriger Kapuzinerkresse, dunkler Schokolade, erdigem Torfrauch und typischen Sherry-Fruchtnoten, wobei Letztere klar dominieren.
Mit etwasZeit kommen der Malzzucker und die ausgebrannten Fässer zum Tragen und unterstreichen die intensiven Toffee- und Tabakaromen. Den Schluss machen süßes Gebäck und ein dunkler, erdiger Torfrauch.
Nachklang:
Holzkohle, Ruß und getrocknete Feigen mit Salzzitronen und feiner Bitterschokolade.
Lieder haben wir vom 12.3. keine Flaschen bekommen 🙁 Falls sich da noch etwas tut geben wir euch natürlich Bescheid!
Kurze Info am Rande: Der neue Black Art 9 ist für Mitte November in Deutschland geplant. Sobald wir mehr dazu wissen, erfahrt ihr es natürlich bei eWhisky.de