Wenn man an Schweizer Spezialitäten denkt, kommt einem Whisky wahrscheinlich nicht so schnell in den Sinn. Käse, Speck und Schokolade gelten über die Landesgrenzen hinaus als Verkaufsschlager. Aber inzwischen tut sich auch einiges in der Whiskyszene. Allen voran bei der Familienbrennerei Locher. Sie brennt einen besonderen Whisky der definitiv in die Riege der Schweizer Delikatessen gehört!
Familientradition mit Hang zum Brauen und Brennen
Schon im 18. Jahrhundert beginnt in Oberegg die Geschichte der Familie Locher und ihrer Braukunst. Bereits 1886 übernahm die Familie eine Brauerei in Appenzell und stellte über Jahrhunderte hochwertige Biersorten her. Tatsächlich galt in der Schweiz bis 1999 ein Verbot zur Herstellung von Spirituosen aus Getreide, unglaublich oder?
Nach Aufhebung des Verbots beginnt Braumeister Karl Locher, bekannt für seine kreativen Biersorten, mit der Herstellung des „Säntis Malt“. Wie bei seinen Bieren legt Locher viel Wert auf die Qualität der Rohstoffe, auch für seinen Whisky. Das Getreide für den Whisky stammt aus einem der höchstgelegenen Anbaugebieten der Schweiz. Durch die extremen Witterungsbedingungen erhält das Getreide extrem viel Vitalität und Kraft, was laut Locher ein noch intensiveres Malzaroma hervorbringt. Zudem wird reines Quellwasser aus dem Alpstein für den Fertigungsprozess verwendet.
Doch erst das Fass bringt den Charakter
Was den „Säntis Malt“ am Ende aber einzigartig macht, ist seine Reifung in Bierfässern. Sicher, inzwischen ist diese Fassreifung kein Geheimnis mehr und auch diverse andere Brennereien nutzen Bierfässer zur Lagerung ihres Whiskys. Karl Locher kann jedoch auf eine riesige Auswahl an jahrzehntealten Bierfässer zurückgreifen und nutzt vor allem kleine Schwarzbierfässer. Dies gibt seinen Whiskys ein einzigartiges Aroma, fast wie flüssiger geräucherter Speck gepaart mit Malz und Süße. Ein Whisky für jene, die nichts alltägliches suchen!
In einigen Abfüllungen wird diese Reifung mit einer zusätzlichen Lagerung in Weinfässern kombiniert. Hier durch wird das speckige Aroma etwas abgemildert und mit tollen Fruchtnoten verfeinert! Der Säntis „Dreifaltigkeit“ wurde vom Whisky-Papst Jim Murray 2010 zum „European Whisky of the Year“ gekürt und mit folgenden Worten beschrieben:
„Was wir hier haben ist von solch kontrolliertem, ungeheurem Ausmass und einer Grössenklasse, dass man diesen Whisky geniessen muss.“
Wir stellen euch die zwei Abfüllungen aus unserem Shop hier noch einmal detailliert vor!
EDITION HIMMELBERG (43% VOL.)
Nach der Reifung in kleinen, alten Eichenbierfässern durfte der Whisky in verschiedenen Weinfässern lagern, darunter Port-, Sherry- und Merlotfässer. Diese Kombination lässt das „speckige“ Aroma eher im Hintergrund und umspielt es mit fruchtiger Süße!
Farbe: Dunkelgoldgelb
Aroma: Süß mit Wein, Birnen, Vanille und Zimt. Leichte Noten von Bier und Röstaromen
Gaumen: Süß und würzig, wiederum Wein und Birnen. Pfeffer, Ingwer, geröstete Mandeln und Beeren. Etwas Kakao und Eiche
Nachklang: Trocken mit Eiche, Gewürzen und Ingwer. Leicht wärmend, es folgen florale Akzente
EDITION Dreifaltigkeit (52% VOL.)
Komplettreifung in kleinen Schwarzbierfässern. Torf aus dem Appenzeller Hochmoor verleiht der Gerste eine Extraportion Rauch.
Hier trifft Speck auf Rauch und umgekehrt 🙂
Aroma: Geräucherter Schinken, dunkle Fruchtnoten und Malz
Geschmack: Komplex und kräftig mit Rauch, Speck und Kräutern, Malz und etwas Holz
Abgang: Lang und würzig mit Karamell und Räucherspeck.