Wir haben euch in letzter Zeit viel über neue schottische und irische Brennereien berichtet. In den kommenden Wochen und Monaten wollen wir euch mehr über die klassischen schottischen Brennereien erzählen, Geschichten aufdecken und euch Appetit auf mehr machen.
Starten wollen wir mit einer eher unbekannten Speysidebrennerei, Glenrothes. Gerade in den Anfängen der Brennerei gab es fast keine Originalabfüllungen und nur hin und wieder limitierte Flaschen von Unabhängigen Abfüllern. Fast die ganze Produktion wurde für die Blend Industrie verwendet. Daher war es schwer für Glenrothes, sich als eigenständige Whiskymarke zu etablieren.
Kein einfach Weg für Glenrothes
Glenrothes hatte keinen leichten Start. 1878 wurde die Brennerei von James Stuart & Co gegründet und begonnen zu bauen. Allerdings wurde das Geld knapp, sodass drei seiner Partner in die Bresche sprangen und die Destillerie zu Ende bauten. Über die kommenden 150 Jahre folgten einige Unternehmenszusammenschlüsse und Übernahmen, sodass Glenrothes am Ende zur Highland Distllers Group gehört, die wiederrum Teil des großen Konzerns William Grant & Sons (Glenfiddich und Balvenie) ist.
Auch die Geschichte meinte es nicht gut mit Glenrothes. 1897 richtete ein Brand große Schäden an. 1903 wurde die Brennerei durch ein Explosion stark beschädigt, 1922 brannte es erneut. Dabei wurden 2500 Fässer Whisky Opfer der Flammen, die sich danach den Hang hinab, noch brennend, in den Fluss Rothes flossen. Aber die Brennerei wurde immer wieder aufgebaut. Als 1929 die Prohibition in Schottland zuschlug, war aber auch für Glenrothes erst einmal Schluss.
Doch es ging schnell bergauf
Glenrothes schaffte es deutlich schneller als andere Brennereien wieder Fuß zu fassen. 1936 Stockte man von vier auf sechs Brennblasen auf, 1980 auf Acht und 1989 sogar auf Zehn.
Aktuell produziert Glenrothes 5,6 Millionen Liter Alkohol pro Jahr, wobei immer noch ein Großteil für Blends wie „The Famous Grouse“ und „Cutty Sark“ verwendet wird.
In den letzten drei Jahren wurde die Marke Glenrothes jedoch stark überarbeitet. Es gibt deutlich mehr Originalabfüllungen und auch im Bereich Marketing wurde viel Zeit und Geld investiert. Es gibt eine Standartrange von 10, 12, 18, 25 und sogar 40 Jahren, dazu rauchige Abfüllungen und Special Releases.
Trotz der holprigen Geschichte hat sich Glenrothes nie unterkriegen lassen, ihre Whiskys sind seit Jahr fast 150 Jahren auf dem Markt und werden in den kommenden Jahren garantiert noch mehr Beachtung finden. Unsere Lieblinge aus der aktuellen Range stellen wir euch hier noch genauer vor!
Glenrothes 10 Jahre 40% Vol.
Das Flagschiff der Brennerei
Glenrothes 10 Jahre gehört zur Soleo Collection. Alle Whiskys dieser Reihe werden für die komplette Zeit in Sherryfässern gelagert und erhalten hier durch ein intensives Fruchtaroma.
Nase: Ausgeprägte Zitrusfrucht, leichter Duft von Banane und Vanille
Gaumen: Banane, Zitrone und Melone mit einem Hauch von Zimt und Malz
Finish: Lang und süß, Galiamelone, leicht würzig
Glenrothes Peated 40% Vol.
Für alle Rauchfans
Er überzeugt mit den klassischen Glenrothes Noten und überrascht dann aber mit einer leichten Torfigkeit durch die Lagerung in einem Ex-Islay Fass.
Nase: Torfrauch mit Anklängen von Muskatnuss, Leder und Weißwein
Gaumen: Leichte Vanille-und Gewürznoten eröffnen Islaytorf und Zitronenschalen
Finish: Würzig und langanhaltend mit einer angenehm trockenen Rauchnote
Glenrothes Elders Reserve 43% Vol.
Der außergewöhnliche Tropfen
18 Jahre reifte diese Whisky in amerikanischen und spanischen Eichenfässern und überzeugt durch einen komplexen und vielschichtigen Charakter!
Nase: Reife, tropische Mango, Vanilleschoten, Ingwer und Bratapfel
Gaumen: Süß, Vanilleeiscreme, bestäubt mit Muskat, dazu ein Mix von getrockneten Citrusfrüchten
Finish: süße Vanille und anhaltende Eichennoten